독일통일 이해 오해

Lothar de Maizière(동독 마지막 총리) 칠순 잔치

박상봉 박사 2010. 7. 14. 12:41

Bundeskanzlerin gratuliert Lothar de Maizière zum 70. Geburtstag

 

로타 드메지어 동독 마지막 총리는 지난 3월 2일 칠순 생일을 맞았다. 독일 메르켈 총리는 칠순 행사에 참석해 드메지어라는 이름은 "통일의 엄청난 행운"과 뗄 수 없다며 통일을 이루어낸 그의 업적을 높이 평가했다. "Mit seinem Namen sei "das ungeheure Glück unseres Landes" verbunden, sagte Merkel bei einer Feier in Berlin."

  

메르켈 총리가 동독 마지막 총리 드메지어의

칠순잔치에 참석해 축하의 인사를 나누고 있다.  

 

  동독 호네커 정권은 동독에 민주화를 요구하는 시위가 확산되고 라이프치히에서 시작된 월요데모가 전국적으로 조직화되자 동요하기 시작했다. 1989년 10월에는 최대규모의 월요데모가 계획되어 있었고 호네커는 시위대를 강제로 진압하라는 지시를 내렸다. 라이프치히의 재야인사들이 긴급하게 움직였고 라이프치히 게반트하우스 상임지휘자 쿠르트 마주어 등 지도급 인사들은 유혈사태를 막기 위해 밤새 주요 공산 지도자들을 만나고 설득했다.

 

  공산당 내부가 출렁이게 되었고 당은 시대의 흐름을 파악하지 못한 호네커를 축출하고 에곤 크렌츠(Egon Krenz)를 후임 총서기에 임명했다. 이미 민주화와 통일에 대한 염원을 표출하기 시작한 동독 주민들은 호네커에 의해 이전부터 후임 총서기로 내정되어 있던 크렌츠에 대한 거부감을 드러냈다. 거부감은 주민들의 행동으로 나타났고 시간이 흐를 수록 반공산 투쟁은 보다 격렬해졌다. 위기를 느낀 당은 당시 동독 내 비교적 광범위한 지지를 받던 한스 모드로프(Hans Modrow)를 총리로 전격 발탁해 상황을 호전시키려 했다. 모드로부는 당의 개혁을 주장하던 인물로 동독 작센 주 당 책임자 였다.

 

  모드로프의 총리 발탁으로 동독 사회는 획기적인 전기를 마련하는 듯 보였으나 그의 마지막 승부수였던 콜 총리와의 딜에서 실패해 동독의 변화를 주도하지 못했다. 모드로부 총리는 서독의 콜 총리에게 조만간 동서독 간 통일회담을 개최할 것을 제안하며 혼란 수습을 위해 150억 마르크를 긴급 지원해 줄 것을 요청했다. 콜 총리는 모드로프의 제안을 거절함과 동시에 독일의 안정을 위한 10개항의 프로그램을 역제안했다.

 

  역제안의 핵심은 동서독 간 통일문제를 거론하기 전에 동독에 민주적 절차에 의한 지도자를 선출하라는 것이었다. 통일의 사안은 그렇게 탄생한 민주정부와 해야 한다는 지론이었다. 이에 따라 동독에 1990년 3월 18일 최초의 자유선거가 실시되고 첫 정부가 출범하게 되었다. 드메지어 총리의 탄생이다. 그는 1990년 10월 2일 통일 전야제에서 서독과의 통일은 "기쁨이요, 모든 동독인에게 희망이라고 밝혔다.

 

  드메지어의 공헌은 그의 칠순 잔치에 참석한 메르켈 총리에게서 다시 한번 확인되었다. 메르켈 총리는 드메지어라는 이름은 독일이 얻은 역사적 행운과 절대로 뗄 수 없는 이름이라며 그의 업적에 감사했다.

IUED

 

다음은 총리 연설전문

 Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den letzten DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière zu seinem 70. Geburtstag als wichtigen Förderer der deutschen Einheit gewürdigt. Mit seinem Namen sei "das ungeheure Glück unseres Landes" verbunden, sagte Merkel bei einer Feier in Berlin.


Lieber Lothar de Maizière,

liebe Frau Strodt,

lieber Herr Bundespräsident,

lieber Wiktor Subkow,

 

sehr geehrter Herr Botschafter,

werte Festversammlung!

 

Es ist wirklich ein unglaublicher Blick in die Tiefen des Raums und damit in den großen Kreis der Freunde und derer, die mit unserem Jubilar verbunden sind.

Lieber Lothar de Maizière, bei jedem deiner Geburtstage von Gewicht, sei es beim 65. oder 70., blitzt im Grunde wieder Geschichte auf. Es ist sicherlich eine der spannendsten Phasen der deutschen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg: die Geschichte der Vereinigung unseres Landes und der beiden Landesteile. Deshalb ist es von geradezu symbolischem Charakter, dass heute in dem Jahr, in dem 20 Jahre Deutsche Einheit begangen werden – ich glaube, sagen zu dürfen: auch gefeiert werden –, du unser Jubilar bist und 70 Jahre alt wirst. Bei Männern darf man das unverhohlener sagen als bei Frauen. Ich möchte dir ganz herzlich gratulieren, dir Gesundheit, Freude und Gottes Segen wünschen.

 

Wem gelten meine Glückwünsche? Meine Glückwünsche gelten einem Mann, mit dessen Namen sich das ungeheure Glück unseres Landes verbindet, nämlich nicht nur ein irgendwie gearteter Einigungsprozess, sondern das Glück der Einigkeit in Recht und Freiheit. Die Beiträge, die Lothar de Maizière für die Vollendung der staatlichen Einheit und für die innere Einheit unserer Nation geleistet hat, lassen sich vielleicht in dem Wort "Anwalt der Einheit" – und das zeigt vieles aus deinem Leben – am besten darstellen. Lothar de Maizière hat sich bei aller Freude über die Deutsche Einheit nicht irre machen lassen. Er war im wahrsten Sinne des Wortes Anwalt derer, die in die Einheit gehen konnten und das auch mehrheitlich mit Glücksgefühlen gemacht haben. Aber er war rational genug, um an die Zeit nach der Einigung zu denken und zu sagen: In einem Rechtsstaat ist die Emotion auch wichtig, aber sie ist nicht das einzige. Deshalb lasst uns aufpassen, dass dieser Weg neben aller emotionalen Freude so gestaltet wird, dass er anschließend auch trägt.

 

Das hat dir nicht immer nur Freude eingetragen. Die einen fanden, dass du recht zögerlich vorgehst. Die anderen fanden, dass du viel zu sehr den Teil Deutschlands in den Mittelpunkt rücktest, der doch nun glücklich über die Vereinigung war und darüber, alles so zu bekommen, wie er es sich schon immer gewünscht hatte. Somit würde ich sagen, dass du als politischer Seiteneinsteiger ziemlich gefordert warst. Ich würde im Rückblick auch sagen: Es ist – das muss ich zu meiner eigenen Anerkennung sagen – gut, wenn man eine naturwissenschaftliche Ausbildung hat. Aber es ist auch nicht schlecht, ab und zu einen Juristen zu haben. Gerade in der Phase der deutschen Wiedervereinigung war das für uns im Osten schon recht wichtig. Dankeschön für deine Ausbildung.

 

Du hast – besser als deine damalige stellvertretende Regierungssprecherin – durchaus ein tiefes Grundgefühl dafür gehabt, was die Neuordnung des Föderalismus, die Vorbereitung der Kommunalwahlen, der Staatsvertrag zur Wirtschafts- und Währungsunion, der Einigungsvertrag und der Zwei-plus-Vier-Vertrag bedeuten. Du hast mit Akkuratesse darauf Wert gelegt, dass das alles ordentlich ausgeführt wurde.

 

Wer nicht verstehen wollte, worin die Unterschiede zwischen dem realen Leben in der ehemaligen DDR und dem realen Leben in der alten Bundesrepublik bestanden, der musste, wie wir uns gerade zugeflüstert haben, wie etwa Herr Kinkel zu einer LPG, um dann einmal zu besichtigen, wie das so mit den landwirtschaftlichen Produktionsflächen und den in der Bundesrepublik nicht bekannten Eigentumsverhältnissen in der DDR war. Wir haben, obwohl alles gut vorbereitet war, viele Stunden und Monate mit Dingen wie Rechtsbereinigungsgesetzen und was weiß ich noch mit allem verbracht, weil das alles nicht zueinander passte. Ich will nicht sagen, Kommunismus und Sozialismus seien eigenwillige Ordnungen gewesen – das waren sie im Rechtssinne –, aber bestimmte Dinge kamen dort eben nur mangelhaft oder gar nicht vor. Der Eigentumsbegriff gehörte dazu. Insofern musste vieles auf den richtigen Pfad gelenkt werden. Du hast das alles aber immer wieder in dem festen Glauben an die Deutsche Einheit mit Bedacht vorangetrieben.

 

Du hast – das hat schon etwas mit dem emotionalen Teil der Deutschen Einheit zu tun – immer wieder gesagt: "Die Teilung kann nur durch Teilen überwunden werden." Ich glaube, dass das in großem Maße auch gelungen ist. Es gilt viel Dank für die Gestaltung der Deutschen Einheit an die so genannte alte Bundesrepublik auszusprechen. Aber das Teilen war eben auch notwendig. Ich sage: Das ist es manchmal auch heute, auch im Hinblick auf das, was das emotionale Teilen, das Teilen des Verständnisses und die Offenheit für Biografien anbelangt. Das materielle Teilen ist noch relativ übersichtlich. Das immaterielle Teilen ist oft viel, viel schwieriger. Ich glaube, daran arbeiten wir manchmal heute noch.

Du hast in deiner letzten Rede als Ministerpräsident am 2. Oktober 1990 gesagt: "Unsere gemeinsame Zukunft wird davon abhängen, welche Bereitschaft zu wechselseitigem Verständnis wir aufbringen. Es dürfen die auf der einen Seite nicht die hohe Warte als ihre Plattform begreifen. Und die auf der anderen Seite dürfen sich nicht nur als Lernende ansehen, die durch ihre Geschichte zusätzlich belastet sind." Ich glaube, dass sich diese Worte als absolut richtig erwiesen haben und dass sie zum Teil auch von denen erfüllt wurden, zu denen du gesprochen hast, aber dass sie an manchen Stellen auch nach wie vor ein gewisses Defizit bezüglich dessen ausdrücken, was dann geschehen ist. Aber diese Botschaft war entscheidend. Sie war entscheidend für ganz Deutschland. Sie war dafür entscheidend, in eine gemeinsame Zukunft zu gehen.

 

Ich glaube, heute, 20 Jahre danach, können wir sagen, dass wir in vielen Teilen in Ost und West diese gemeinsame Zukunft doch als unser gemeinsames deutsches Anliegen im Auge haben. Wenn wir auf die jungen Menschen schauen – das wird dir so gehen wie mir –, dann kann man einfach nur ein großes Glücksgefühl haben, wie wenig diese jungen Leute noch unter dem Bann der Teilung stehen und wie frei sie sich in ein vereintes Europa und ein Deutschland, auf das sie stolz sein dürfen und das auch seine Pflichten übernehmen muss, hinein entwickeln.

 

Du weißt, dass Freiheit und Wohlstand keine Selbstverständlichkeiten sind. Du weißt, dass jede Nation Partner braucht. Das haben die Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen damals sehr klar gezeigt. So hast du jetzt eine Aufgabe übernommen – die heutige Veranstaltung ist davon zu meiner großen Freude auch sehr geprägt –, nämlich den Vorsitz des deutschen Lenkungsausschusses des Petersburger Dialogs. Du bist ein Brückenbauer – jetzt nicht mehr zwischen Ost- und Westdeutschland, sondern zwischen Deutschland und Russland. Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass du hier einmal mit einem russischen Orden sitzt? Wie Wiktor Subkow sagte: Er schmückt dich sogar. Also herzlichen Glückwunsch auch von meiner Seite.

 

Ich darf Wiktor Subkow, dem ich ganz herzlich dafür danke, dass er heute hierher gekommen ist, eines sagen: Neben dem Orden kann man Lothar de Maizière noch ein Geburtstagsgeschenk, sozusagen ein permanentes, machen: Je strittiger der Dialog ist, der im Petersburger Dialog stattfindet, je mehr Diskussionen es gibt und je breiter die Gesellschaft, auch die russische, darin repräsentiert ist, umso höher schlägt sein Herz und umso froher ist er. Deshalb wünsche ich dem Petersburger Dialog eine lebendige Zukunft, in der sich unsere Völker weiterhin immer besser kennen lernen. Der Petersburger Dialog ist dafür das richtige Gremium, an ihn kann man viel andocken. Ich glaube, das sollten wir weiterentwickeln. Denn Staatschefs können sich treffen, Politiker können sich treffen, wir können über Rohstoffe und über moderne Technologien reden, aber wenn sich die Menschen nicht verstehen, dann ist das immer wieder schwierig. Ein Teil der heutigen Musikauswahl zeigt auch, dass diese Liebe zur Verständigung mit Russland bei dir weit über die eigentliche Aufgabe hinausgeht, weil du weißt, wie sehr wir in Europa von der russischen Kultur profitieren und wie sehr sie sich auf das Leben in Europa ausgewirkt hat. Das ist wunderschön.

 

Was ist nun eigentlich die Triebkraft für Lothar de Maizière? Das ist schwer zu sagen. Die persönlichen Reden sind schon gehalten worden. Ich glaube aber, dass dich gerade auch dein christlicher Glaube immer wieder geprägt hat und dich in deinem Leben in vielen, auch sehr schwierigen Entscheidungssituationen geleitet hat. Als Rechtsanwalt in der ehemaligen DDR, als du dich vor allem für christlich engagierte Bürger und für Wehrdienstverweigerer eingesetzt hast, als Vizepräses der Synode des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR und im 1989 neu geschaffenen Amt des Ministers für Kirchenfragen warst du immer wieder ein Verfechter christlicher Überzeugungen. Du hast dich immer wieder als Mahner und Bewahrer von Werten verstanden. Du weißt, dass wir in unserem täglichen Tun auf Grundlagen aufbauen, die wir selbst nicht schaffen können. Und du bist dafür, dass dies möglichst vielen Menschen bewusst ist. Deshalb weißt du, dass es immer wieder darauf ankommt, den Mut zu haben, zu den eigenen Werten zu stehen, Mut zur Veränderung zu haben und den Mut zu haben, immer wieder neue Brücken zu bauen – weit über das hinaus, was wir sozusagen heute schon als Brücken kennen gelernt haben.

 

Lieber Lothar, ich werde die Eröffnungsveranstaltung zu den Verhandlungen zum Einigungsvertrag nicht vergessen, als du darüber philosophiert hast, wie eigentlich die zukünftige Nationalhymne für das wiedervereinte Deutschland aussehen sollte. Gleich werden wir musikalisch einen kleinen Einblick in deine Gedankenwelt bekommen. Das, was du da wolltest, galt damals auf westlicher Seite fast als ketzerisch. Ich finde es aber schön, dass du nicht nachlässt und das heute noch einmal aufflackern lässt.

 

Ich möchte dir persönlich ganz herzlich für das danken, was ich in der Zeit, als ich für dich und mit dir gearbeitet habe, lernen konnte. Ich möchte dir aber auch im Namen der Bundesrepublik Deutschland für das danken, was du im Zuge der Wiedervereinigung und danach getan hast. Bleib gesund, bleib fröhlich, bleib unbequem, sei selten mürrisch und meistens optimistisch. Alles Gute und auf gute Begegnungen auch in der Zukunft.